kurzer Bericht vom 25.04. Parität/Sozialamt
In der Werkstatt Parität hat man viel Erfahrung mit Projekten im Sozialen Bereich: von Kita gründen über Frauen-Treffs organisieren bis Menschen mit Behinderung inkludieren... Wohngemeinschaften mit Betreuung waren bisher allerdings noch nicht dabei. Also wäre es an uns, mehr Informationen bei zu steuern - generell aber passen wir da rein und könnten (sofern wir Mitglied werden) Beratung bekommen zur Fördermittel-Akquise - denn wer von uns steigt denn schon durch bei diesem Antrags-Formular-Wirrwarr oder hat Zeit, sich in die Förderzwecke von Stiftungen einzulesen?
Vor einer Weile haben wir ja mal den Rat bekommen, mit dem Inklusions-Gedanken bei Aktion Mensch (angesiedelt beim Paritätischen Wohlfahrtsverband) vorstellig zu werden - jetzt wiss'mer, dass die Aktion-Mensch-Mittel exklusiv in den Bereich der Förderung von Menschen mit Behinderung fließen. Was wir dort aber bekommen könnten, wären Kontakte zu "Szene" der Behinderten-Hilfe - falls wir in den Kreis unserer potenziellen Bewohner auch Menschen mit Behinderung einschliessen wollen, was atmosphärisch ja was besonderes ist, denn die Begegnung zwischen Menschen im Alter und Menschen mit Behinderung kann ja viel Akzeptanz frei setzten...
Jetzt sind wir also mit unseren "Bedarfen" (Vereinsvorstand, Wohnraum, Geld... und vor allem: Projektbegleitung) bekannt bei der Werkstatt Parität, haben eine kompetente Ansprechpartnerin und Wohlwollen. Erste Ideen, wo sich etwaige Fördermittel verstecken könnten sind auch schon aufgeblitzt (allerdings sind solche Mittel wohl sehr zweckgebunden: Projektmittel [decken Kosten für Öffentlichkeitsarbeit o.ä] und Investitionsmittel [decken Kosten für konkrete, einmalige Maßnahmen wie 'ne Wand hochziehen]. Dass uns eine Stiftung einfach einen Batzen gibt, der uns als Rücklage und Sicherheit dienen könnte, scheint eher unwahrscheinlich)
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Beim Sozialamt/Service Leben im Alter waren wir sehr freundlich und sehr Fachkundig empfangen. Zwar hat sich unsere Hoffnung nicht bestätigt, dass wir über das Amt Kontakt bekämen zu einer Fülle von Gleichgesinnten und bestehenden oder aufkeimenden Strukturen (in Stuttgart bewegt sich derzeit wohl eher nix bürgerschaftliches nichtinstitutionelles im Bereich alternativer Altenbetreuung).
Stattdessen aber haben unsere beiden Ansprechpartner uns runter geholfen von den hohen Erwartungen und dem hohen Komplexitätsniveau, auf das wir uns begeben haben im Kontakt mit den Experten besonders von der Bauwirtschaft:
* So lässt sich das Projekt wohl durchaus finanzieren und wohl eher bewältigen, wenn wir wieder runterzoomen auf eine Größe von 8 Bewohnern.
* Wenn wir uns schon jetzt schwer tun, jemanden zu finden, der den Vereinsvorsitz macht, dann wäre es empfehlenswert, die Rolle des Vereins zu vereinfachen - beispielsweise indem wir eben doch Einzelmietverträge zwischen den Bewohnern und dem Vermieter anstreben (dem Verein nicht die Gereralmieter-Rolle aufbürden) und indem wir die Rolle des Arbeitgebers (für 24-Stunden-Präsenz) eben doch beim Ambulanten Dienst belassen (um nicht als Verein plötzlich vor der Aufgabe zu stehen, neben Mietausfällen auch noch Personalausfälle kompensieren zu müssen).
* Wenn es uns gelänge, Wohnraum auf dem freien Wohnungsmarkt zu finden, könnten wir vielleicht doch statt der Rechtsform Verein - mit allen Haftungsfolgen - als Förderverein oder Initiative beginnen.
* Während wir bisher dachten, dass ein so sperriger Mieter wie wir (Quadratmeterbedarf 120m2 aufwärts...) sich tunlichst flexibel zeigen sollte, haben unsere Ansprechpartner vom Sozialamt uns geraten, den Gedanken "Quartiersbezug" ernst zu nehmen, uns fest zu legen auf einen Stadtteil und dort mit bestehenden Strukturen der Altenhilfe zusammen Aufbauarbeit zu leisten - und ruhig an den Idealismus und den Gedanken der Bürgerschaftlichkeit zu appellieren - auch bei potenziellen Vermietern.
Gaia und mir war nach dem Gespräch sehr viel leichter zumute! Wir haben als "unser Quartier" Stuttgart-Ost angegeben und werden vom Sozialamt/Service Leben im Alter Kontaktdaten zu bestehenden Strukturen der Altenhilfe bekommen. Dann ist es an uns, uns vor Ort bekannt zu machen mit Annoncen, Info-Abenden... um Mitstreiter zu gewinnen und ein Netzwerk aufzubauen.
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